So geht Meditation

Sie müssen keinen Lotossitz können

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24.07.2020

Viele wundersame Legenden ranken sich um die Meditation. Vermutlich ist Ihre erste Assoziation so etwas Ähnliches, wie ein weiß gewandeter Yogi, der im Lotossitz sich befindet und laut „Om“ sagt. Vielleicht haben Sie auch schon einmal von außerkörperlichen Erfahrungen und astralen Reisen während einer Meditation gehört. Und vermutlich ist das genau der Grund, warum Sie bislang nie den Versuch einer Meditation unternommen haben oder, falls doch, bald frustriert aufgaben. Weil sich die versprochenen spirituellen Zustände nicht einstellen wollten.

Dabei hat all das mit Meditation zunächst gar nichts zu tun.

Wir alle haben eine innere Stimme, die uns unaufhörlich etwas einflüstert („denk’ noch an dies, mach’ noch das“). Da unser Geist assoziativ arbeitet, kommen wir so gedanklich von „Hölzken auf Stöcksken“ und verlieren uns in einem Kaninchenbau von Assoziationen.

Bei der Meditation geht es darum, dieses ständig währende, innere Geplapper im Kopf zumindest zeitweilig einmal abzustellen.

Die Wirkungen der Meditation sind experimentell untersucht. Vor allem bei Stress hat sie einen positiven Effekt, der sich auch in geringerem Blutdruck und geringerer chronischer Entzündung körperlich ausdrückt.

Aber wie geht Meditation?

Zunächst brauchen Sie weder ein wallendes, weißes Gewand, noch eine schmerzhafte Position wie den Lotossitz. Sie möchten sich ja entspannen.

Deshalb setzen Sie sich am besten in einen bequemen Sessel, legen die Arme auf die Lehnen, schließen Sie die Augen und entspannen sich. Hilfreich ist es, gedanklich von Kopf bis Fuß durch den Körper zu gehen und diese Körperteile dann gezielt zu entspannen („Ist der Kiefer entspannt? Die Schultern? Der Bauch? usw.)

Eine Variante ist nun, dass Sie, um das Geplapper abzustellen, Ihren Atem beobachten. Das ist schon allein deshalb interessant, weil Sie bemerken werden, dass der Atem sich verändert, sobald Sie ihn beobachten.

Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie sich ein Mantra geben. Das ist gar nichts Mystisches, sondern schlicht eine sinnfreie Lautfolge, auf welche Sie sich konzentrieren. Denken Sie bspw. beim Einatmen „Om“, beim Ausatmen „Ah“ und in der Pause dazwischen „Hum“.

Wenn Sie dies so ausführen, werden Sie feststellen, dass Sie sich zunächst einigermaßen gut auf Atem / Mantra konzentrieren, aber die Gedanken irgendwann abschweifen und Sie wild assoziieren. Das ist völlig normal. Sobald Sie merken, dass Sie sich vom Atem / Mantra entfernt haben, kommen Sie einfach auf das Mantra zurück. Mit der Zeit wird die Phase in der Sie beim Mantra, und nur beim Mantra, bleiben immer länger werden.

Es ist empfehlenswert, sich für die Meditation einen Raum und eine Zeit zu suchen, in der Sie ungestört sind. 10 – 15 Minuten sind vollkommen ausreichend. Ich für meinen Teil meditiere immer in aller Herrgottsfrühe, wenn der Rest der Welt noch im Tiefschlaf ist.

Das ist im Prinzip auch schon alles.

Eine andere und für Anfänger hervorragend geeignete Form der Meditation sind geführte Meditationen. Dabei haben Sie – am besten geschlossene – Kopfhörer auf und eine Stimme führt Sie durch Vorstellungswelten. Sie kreieren sich etwa Ihre ideale Zukunft. Geführte Meditationen können richtig Spaß machen. Meistens hat man dabei noch eine angenehme Hintergrundmusik oder Naturgeräusche. Auch hier gilt, dass man sich auf das Gesagte fokussiert und die Gedanken nicht abschweifen lässt.

Sie können während eine Meditation auch nur Musik hören – am besten binaurale Beats – das sind Tonfrequenzen, die die Hirnhälften synchronisieren und auf bestimmte Frequenzen bringen. Reine binaurale Beats sind experimentell untersucht, allerdings in Reinform. Es ist nicht untersucht, ob die Wirkung die gleiche ist, wenn zusätzlich Musik oder Naturgeräusche dazukommen.

Die Psychologin Patricia Carrington hat in den 70ern eine „westliche“ Form der Meditation für ihre Klienten eingeführt – „Clinical Standardized Meditation“ kurz CSM, frei von esoterischem Brimborium und sehr praxisorientiert. Dazu gibt es von ihr auch Lehrbücher (Englisch – hier eines auf Deutsch).

Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass im Grunde jede Form der Konzentration auf eine Sache eine Form der Meditation ist. Ob Sie nun gerade ein Möbelstück aufbauen und ganz dabei sind oder ein neues Gitarrenriff immer und immer wieder spielen und darin aufgehen, ist vollkommen unerheblich und erzeugt, wie ich vermute, die gleichen Hirnwellen wie eine Meditation.

Das Schöne an Meditation ist, dass sie – wie eigentlich alle guten Dinge – simpel, kostenfrei und überall ausführbar ist.

Bildnachweis: Hannah Eve, meditation, CC BY-NC-ND 2.0

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