17.04.2020
Die klassische Definition von „Arthrose“:
„Bei der Arthrose handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, die im Gegensatz zur Arthritis primär nicht entzündlich ist. Sie entsteht vor allem durch langjährige Überbelastung und zeichnet sich durch eine progrediente Veränderung der Knorpel- und Knochenstruktur aus, die schließlich zur Gelenkdeformierung führen kann.“ (DocCheck).
„Degenerative Erkrankung“ klingt wie „Tja, kann man nichts machen, müssen wir ein künstliches Knie einsetzen“.
Meine persönliche Erfahrung und die meiner Kollegen sehen da ein wenig anders aus.
Wenn wir an den Faszien herumschieben, heben wir gewebeinterne Spannungen auf, die überhaupt erst zur degenerativen Gelenkerkrankung führen. Sind die Spannungen im Fasziengewebe hoch genug sind, werden Ober- und Unterschenkel aufeinandergepresst. Ist das der Normalzustand ist, kann sich auch kein neuer Knorpel bilden. Nehmen wir die Spannung heraus und es ist keine Reibung mehr da, bildet sich auch neuer Knorpel.
Vor einiger Zeit schrieb mir eine (ehemalige) Klientin, die wegen Kniearthrose (und Knieschmerzen) bei mir war:
„zwei Jahre sind es her, dass Sie mich in Ihrer Praxis faszientechnisch behandelt haben. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich nach wie vor schmerzfrei an meinem rechten Knie bin. Ich kann bestens laufen, walken und fühle mich großartig.“.
Dass Kniearthrose und die damit zusammenhängenden Schmerzen auch eine Ursache in der Ernährung haben können, darauf habe ich schon häufiger verwiesen.
Meistens habe ich aber den Eindruck, dass das nicht so recht geglaubt wird.
Wäre ja auch irgendwie komisch, wenn einfache Anpassungen des Lebensstils ganze Medizinindustriezweige vernichten könnten.
Dass aber Ernährung einen Einfluss auf die Arthrose haben kann, zeigt eine randomisierte klinische Kontrollstudie (das ist praktisch der wissenschaftliche Goldstandard).
Ich habe Ihnen den Abstract einmal grob übersetzt (das Original finden Sie hier).
„Design
Eine randomisierte kontrollierte Pilotstudie zur Überprüfung der Wirksamkeit von zwei Ernährungsinterventionen.
Probanden
Erwachsene von 65 bis 75 Jahren mit Kniearthrose.
Methoden
Die Teilnehmer wurden gebeten, eine von zwei Ernährungsinterventionen zu befolgen (kohlenhydratarm[LCD], fettarm[LFD]) oder wie gewohnt über 12 Wochen weiterzuessen (Kontrolle[STRG]). Funktionsschmerzen, selbstberichtete Schmerzen, Lebensqualität und Depressionen wurden alle drei Wochen beurteilt. Serum von vor und nach der Diätintervention wurde auf oxidativen Stress analysiert.
Ergebnisse
Über einen Zeitraum von 12 Wochen reduzierte das LCD die Schmerzintensität und Unannehmlichkeit bei einigen funktionellen Schmerzaufgaben sowie die selbstberichteten Schmerzen im Vergleich zu LFD und CTRL. Das LCD reduzierte auch deutlich den oxidativen Stress und das Adipokin Leptin im Vergleich zu LFD und CTRL. Die Reduzierung des oxidativen Stresses war mit reduzierten funktionellen Schmerzen verbunden.
Schlussfolgerungen
Wir präsentieren Beweise dafür, dass oxidativer Stress mit funktionellen Schmerzen zusammenhängen kann, und die Senkung durch unsere LCD-Intervention könnte eine Schmerzlinderung bieten und eine Opioid-Alternative sein.“
Für die ganz achtsamen Leser unter Ihnen: Im Original ist die Rede von „Osteoarthritis“. Das entspricht dem Deutsche „Arthrose“ (sagt mir zumindest DocCheck).
Der Einfluss von Ernährungsparametern wird meines Erachtens viel zu sehr unterschätzt.
Hier meine 2 Tipps, mit denen Sie latente Entzündungen sofort eindämmen.
- Kohlenhydrate (vor allem Zucker) weglassen
- Saatöle meiden wie der Teufel das Weihwasser
Bildnachweis: Servier Medical Art, „Arthrose 1″, flickr.com – CC BY 2.0
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