15.12.2017
Auch wenn es arrogant klingen mag: Aber ca. 95 % der Menschen da draußen wissen nicht, wie man richtig geht.
Wenn Sie meinen E-Mails folgen, dann wissen Sie mittlerweile, dass die natürliche Form des Gehens diejenige über den Vorderfuß ist. Also nichts mit „abrollen“.
Was sollte auch abrollen, wenn die Fußsohle konkav, also nach innen gewölbt ist?
Man kann nun aus dem Ballengang eine komplette Wissenschaft machen – es gibt dazu Bücher und, wie ich neulich vernahm, sogar eine Konferenz. Eine Konferenz!
Für ein Bewegungsmuster, das uns von Natur aus mitgegeben wurde. Wow!
Dabei ist die Sache im Grunde genommen gaaaanz simpel. Es gibt lediglich 3 Dinge, auf die Sie achten müssen:
Ballengang Geheimnis 1
Den Fuß einfach hängen lassen.
Heben Sie Ihr Bein an und lassen Sie den Fuß einfach hängen. Setzen Sie ihn jetzt wieder ab. Sie werden feststellen, dass Ihr Fuß gar nicht anders kann, als vorne aufzusetzen. Um nämlich auf der Ferse zu landen, müssen Sie den Fuß erst anheben und dann erst können Sie auf der Ferse aufkommen. Probieren Sie es aus.
Ballengang Geheimnis 2
Die Füße bleiben unter dem Körper.
Ein häufiger Fehler, den Anfänger machen ist, dass sie nun versuchen lange Schritte zu machen, wie man es vom Hackengang gewohnt ist. Das sieht dann aus wie der berühmte Storch im Salat.
Die Schritte sind beim Ballengang kleiner und die Füße bleiben unter dem Körper. Im Ballengang gibt es im Übrigen auch kein schnelles Gehen mehr. Sie gehen oder Sie laufen in einem Trab.
Ballengang Geheimnis 3
Der Antrieb kommt aus dem Knie.
Wenn Sie einen Ballengänger hinter einem Vorhang haben und er hinter diesem hervortritt (Sie ihn also seitlich betrachten), dann sehen Sie zuerst das Knie. Dann folgt der Körper.
Beim Hackengang kommt zuerst das Sprunggelenk – sieht ein wenig aus wie ein Stechschritt.
Sie können den Knieantrieb üben, indem Sie den Fuß auf dem Ballen von hinten nach vorne hörbar schleifen lassen und erst dann absetzen. Das ist ein Schritt. Jetzt schleifen Sie den anderen Fuß auf dem Ballen hörbar nach vorn. Das geht nur, wenn Sie den Fuß aus dem Knie heraus bewegen.
Wenn Sie das geübt haben, dann brauchen Sie nur noch den Fuß anzuheben und voilà! Sie gehen im Ballengang!
So einfach ist das.
Der Rest ist Übung.
Es sei noch anzumerken, dass viele erst nach einer Sitzung, die hauptsächlich die Faszienstrukturen in den Beinen und Sprunggelenk löst, in der Lage sind, das Sprunggelenk wirklich so hängenzulassen, wie es für den Ballengang nötig ist.
Bildnachweis: Michael Summers „Walking The Lines“, [CC BY-NC-ND (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/)
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