Worum geht es in der Faszienmobilisation?

Ihr Körper und Bauklötze

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26.01.2018

Wenn ich mich einem durchschnittlichen Bundesbürger vorstelle und sage, was ich so mache, ernte ich in 90 % der Fälle einen etwas leeren, leicht glasigen Blick, der mit klar andeutet, dass mein Gegenüber keine Ahnung hat, wovon ich rede. Das ist aber durchaus schon ein gewaltiger Fortschritt, denn vor 10 Jahren war das noch in 110 % der Fälle so.

Langsam sickert der Begriff „Faszien“ auch in den Mainstream und so langsam kommt auch dem einen oder anderen Arzt die Idee, dass, wenn alle bildgebenden Verfahren keinen Befund ergeben, der Patient aber doch über Schmerzen klagt, das irgendwas mit Faszien zu tun haben könnte (statt es als „psychosomatisch“ abzutun).

Ein Teil meiner Klienten kommt mit konkreten Anliegen zu mir: Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Nackenschmerzen … Sie erkennen das Muster. Irgendwas mit Schmerzen. Meistens schon über längere Zeiträume hinweg.

Der klassische Weg ist nun irgendwie an dem Symptom herumzudoktern. Das kann durchaus Linderung verschaffen oder die Schmerzen ganz zum Verschwinden bringen. Außer in ganz speziellen Fällen, in denen sich jemand in der Vergangenheit mal eine Verletzung des Fasziengewebes zugezogen hat, die nicht richtig vom Körper geheilt wurde, wird eine rein symptomatische Behandlung dazu führen, dass bestimmte Beschwerden früher oder später wieder auftreten.

Wie kommt das?

Stellen Sie sich Ihren Körper einmal in 7 Segmente eingeteilt vor, so wie Bauklötze. Jetzt möchten Sie diese Bauklötze übereinander stapeln, sodass Sie einen Turm erhalten, der in sich stabil steht.

 

Bauklötze

Wie müssen Sie die Bauklötze idealerweise anordnen?

Verschieben Sie die Bauklötze gegeneinander, verdrehen sie oder legen Sie alle glatten Flächen exakt übereinander?

Genauso verhält es sich in Ihrem Körper.

Stellen Sie sich Ihren Körper einmal unterteilt vor in 7 Segmente. Von unten nach oben sind das: Füße, Unterschenkel, Oberschenkel, Becken, Oberkörper, Hals und Kopf. Jedes dieser Segmente kann um seine eigene Längsachse rotieren, horizontal nach rechts oder links kippen oder sich horizontal verschieben: Entweder nach links oder rechts oder nach vorne oder hinten. Manchmal auch alles gleichzeitig.

Sind Segmente gegeneinander verschoben, muss die Muskulatur und das Fasziengewebe dauerhaft das um- und auseinanderfallen verhindern. Das stresst den Körper.

Tragen Sie bspw. den Kopf sehr weit vor dem Körper, muss die Nackenmuskulatur dauernd dagegen arbeiten. Das kann dauerhaft zu Schmerzen führen, denn ein Kopf wiegt gute 7 kg (und mit jedem zehnten Winkelgrad, den der Kopf weiter vorn ist erhöht sich der Zug auf die Nackenmuskulatur!).

Versuchen Sie einmal eine 7 kg Hantel mit gebeugtem Unterarm dauerhaft zu halten.

Irgendwann tut’s halt weh.

Exakt das passiert bei einem zu weit nach vorn getragenen Kopf. Die Muskulatur verhärtet dauerhaft. Das umgebende Fasziengewebe wird hart und ungeschmeidig. Die Funktion der Nackenmuskulatur ist eingeschränkt. Sie verlieren bspw. die Fähigkeit, einen Schulterblick zu machen. Sie bekommen Kopf- und Nackenschmerzen.

Zwar kann man kurzfristig am Nacken etwas machen, sodass für eine gewisse Zeit Linderung eintritt. Aber irgendwann geht wieder alles von vorne los. Das ändert sich erst, wenn wir Ihren Kopf wieder über die Schultern setzen. Erst dann stellt sich wieder dauerhaft Funktion ein.

Ziel der Faszienmobilisation

Deswegen ist das vorrangige Ziel der Faszienmobilisation eine Neuausrichtung der einzelnen Körpersegmente. Diese sollen wieder übereinander stehen, sodass Sie mit minimalem Kraftaufwand aufrecht SIND.

Wenn Sie sich aktiv aufrecht HALTEN müssen, also aktiv eine Haltung einnehmen, müssen um „gerade“ auszusehen, stimmt schon mit den Spannungszügen in Ihrem Fasziennetz einiges nicht.

Anhand der Körperstruktur kann man die Funktionsfähigkeit ablesen. Stark nach außen gedrehte Knie funktionieren einfach nicht mehr so, wie es von der Natur gedacht ist. Es entsteht Reibung und Abnutzung, weil Spannungszüge nicht nur im Knie, sondern oft auch im Becken, nicht mehr stimmen.

Das wiederum hat seine Ursache in alltäglichem Gebrauch des eigenen Körpers.

Wie man seinen Körper benutzt, so baut er sich hin.

Die Funktion folgt der Struktur. Mit der Struktur stellt sich auch wieder Funktion ein. Schmerzen werden weniger. Genau deshalb arbeiten wir an der Struktur des gesamten Körpers – und nur zusätzlich an den konkreten Symptomen.

Beschwerden in einem Körperteil können aus einem entfernt gelegenen Körperteil kommen, denn man darf nie vergessen, dass das Fasziennetz ein komplexes 3-dimensionales Netzwerk ist.

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