Krebs als Stoffwechselerkrankung

Die Kraftwerke der Zellen

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17.04.2020

In der vergangenen Woche habe ich über Mitochondrien gesprochen und wie sie diese gesund erhalten und mehren.

Heute verrate ich Ihnen, warum das so wichtig ist.

Die heutigen Ausführungen entnehme ich dem Buch „Cancer as a metabolic disease“ von Thomas Seyfried. Thomas Seyfried  ist Genetiker und Biochemiker und fasst in diesem Monumentalwerk seine Arbeit der letzten 30 oder 40 Jahre zusammen.

Seine Theorie besagt kurz, dass der entscheidende Unterschied zwischen einer „normalen“ Zelle und einer Krebszelle der ist, dass die Krebszelle auf andere Weise Energie erzeugt, als die gesunde Zelle.

Während in der gesunden Zelle die Energie in den Mitochondrien unter Verwendung von Sauerstoff erzeugt wird, schaltet die Krebszelle auf „Fermentierung“ um, da die Mitochondrien geschädigt oder zerstört sind.

Dabei verwendet die Krebszelle Glukose und die Aminosäure Glutamin. Dieser Prozess benötigt keinen Sauerstoff und zerlegt Lebensmittelmoleküle nur teilweise in Milchsäure und Ammoniak, die giftige Abfallprodukte sind.

Bei der gesunden Energiegewinnung entstehen als Abfallprodukt lediglich die harmlosen Stoffe Kohlendioxid und Wasser.

Die Fermentierung ist auch bekannt unter dem Namen „Warburg Effekt“ und eigentlich ein alter Hut. Dafür bekam Otto Warburg in den 1920er-Jahren bereits den Nobelpreis.

Thomas Seyfrieds Arbeiten bauen darauf auf.

Wichtig ist zunächst zu verstehen, dass eine Krebszelle gar kein Feind ist, sondern eine Zelle, die verzweifelt versucht weiterzuleben. Sie bekommt keine Luft mehr, wenn man so will, da die Mitochondrien zerstört sind. Sie schaltet dann auf einen evolutionär älteren, primitiveren und ineffizienteren Mechanismus der Energiegewinnung um.

Die übliche Erklärung für die Entstehung von Krebs ist die, dass Krebszellen mutierte Zellen sind, die eine veränderte DNA haben. Diese mutierten Zellen vermehren sich dann unkontrolliert. Das Problem bei der Mutationstheorie ist die, dass Mutationen in der DNA ständig auftreten. Es gibt bei Tumoren Hunderttausende spezifische Mutationen.  Eine einzelne Darmkrebszelle kann 11.000 Mutationen haben. Es ist bis heute nicht gelungen, für bestimmte Krebsarten spezifische Mutationsmuster zu finden (Sie können das genauer nachlesen, in „Tripping Over the Truth: How the Metabolic Theory of Cancer is Overturning One of Medicine’s Most Entrenched Paradigms“ von Travis Christofferson).

Starke Evidenz dafür, dass es sich bei Krebs um eine Stoffwechselerkrankung handelt ist, dass die Verpflanzung einer mutierten DNA einer Krebszelle in eine gesunde Zelle nur in den allerwenigsten Fällen Krebs in der gesunden Zelle erzeugt, aber pflanzt man geschädigte Mitochondrien in eine gesunde Zelle und injiziert diese dann Tieren, entwickeln die Tiere in 97% der Fälle Krebs.

Pflanzen Sie gesunde Mitochondrien in eine Krebszelle, wird das krebsartige Verhalten dieser Zelle reduziert.

Das Kennzeichen einer Krebszelle sind geschädigte Mitochondrien.

Nach Seyfried ist Krebs keine Sammlung von unabhängigen Krankheiten, die jeweils einzeln behandelt werden müssen. Krebs ist demnach eine Krankheit – eine mitochondriale Krankheit – und erkrankte Mitochondrien bevorzugen Glukose und Glutamin als Kraftstoff. 

Das ist die Achillesferse des Krebses.

Gesunde Zellen mit gesunden Mitochondrien sind flexibel und können sich an fast jede Kraftstoffquelle anpassen. Krebszellen können das nicht. Tatsächlich funktioniert die Mehrheit der Zellen in unserem Körper am besten, wenn sie Fett für Energie verbrennen. Krebszellen sind schlecht bei der Fettverbrennung, denn die Fettverbrennung erfordert Atmung, was wiederum gesunde Mitochondrien erfordert.

Somit ergibt sich, dass eine Gesunderhaltung der Mitochondrien die beste Chance ist, gar keinen Krebs zu entwickeln. Wie das geht, habe ich ja im letzten Beitrag schon gesagt.

Bei der Krebsbehandlung wäre ein erster wichtiger Schritt die Entfernung von Glukose in der Nahrung, um diesen Kraftstoff den Krebszellen zu entziehen.

Das Dumme ist nur eines: Krebszellen verwenden zur Fermentierung auch die Aminosäure Glutamin. Ich habe das schon beiläufig erwähnt. Diesen Kraftstoff zu reduzieren ist schwierig, da er beinahe überall vorkommt und der Körper nun mal auf Proteine angewiesen ist. Deswegen verwenden Seyfried und Co. zusätzlich zu einer ketogenen Ernährung Glutamin-Inhibitoren. Das Ziel ist dann, den Tumor entweder in Remission zu bringen oder so zu verkleinern, dass er gefahrlos operiert werden kann. Operationen sind nach Seyfried die einzige Möglichkeit von echter „Heilung“. Von Bestrahlung hält er weniger, da Strahlung die Mitochondrien zerstört. Wenn Sie ausreichend Englisch können, dann empfehle ich Ihnen den Human Performance Outliers Podcast mit Thomas Seyfried. Das sind 1.5h kurzweiliges, lehrreiches Gespräch (der HPO Podcast ist übrigens einer meiner liebsten Sendungen ;-)).

Intermittierendes Fasten übrigens reduziert, wenn auch nur zeitweise, Glukose UND Glutamin.

Bildnachweis: NIH Image Gallery, „Golden mitochondria„, flickr.com – BY-NC 2.0

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