29.05.2020
Hautärzte warnen ja jeden Sommer davor, sich bloß nicht der Sonne auszusetzen, denn man könnte ja Hautkrebs bekommen.
Dabei produziert unser Körper – in Anwesenheit von Cholesterin(!) – unter Einfluss von UVB-Strahlung Vitamin D (eigentlich kein Vitamin, sondern eine Hormonvorstufe).
Tatsächlich lässt sich anhand von epidemiologischen Studien zeigen, dass Sonnenexposition das Leben dramatisch verlängert.
Fangen wir mit einem schönen Paradox an. In der Studie „Skin cancer as a marker of sun exposure associates with myocardial infarction, hip fracture and death from any cause“ kommen die Autoren zu sehr interessanten Erkenntnissen.
Die obigen Graphen sind dieser Studie entnommen.
Menschen mit Hautkrebs verringern ihr Risiko an einer Hüftfraktur, Herzinfarkt oder überhaupt einer Ursache zu sterben um 50%.
Bereits 1937 fand man heraus, dass Seeleute der US-Navy zwar 8-mal so häufig Hautkrebs hatten als andere Männer im gleichen Alter, jedoch nur 40 % der Rate anderer Krebsarten.
Der Zusammenhang von Sonnenexposition und höherer Lebenserwartung wird in vielen epidemiologischen Studien gezeigt (wenn Sie sich dafür näher interessieren, ein kleiner Tipp: lesen Sie mal die Bücher von Jörg Spitz).
In einer jüngeren Studie, mit dem Titel „Avoidance of sun exposure as a risk factor for major causes of death: a competing risk analysis of the Melanoma in Southern Sweden cohort„, wurde gezeigt, dass Frauen, die die Angewohnheit haben sich aktiv der Sonne zu exponieren, eine höhere Lebenserwartung hatten.
„Nichtraucher, die Sonneneinstrahlung vermieden, hatten eine ähnliche Lebenserwartung wie Raucher in der höchsten Sonneneinstrahlungsgruppe, was darauf hindeutet, dass die Vermeidung der Sonneneinstrahlung ein Risikofaktor in ähnlicher Größenordnung ist wie das Rauchen.“ (ebd. – meine Übersetzung).
Kurz: Nicht-Sonnenbaden ist das neue Rauchen!
Natürlich gilt hier wie immer: Alles mit Maß und Ziel, jedoch ist das Sich-Verstecken vor der Sonne und das Einreiben mit LF50 aus dieser Perspektive gefährlicher als ein Sonnenbrand.
Beim Jörg Spitz können Sie auch nachlesen, dass ordentliche Sonnenbrände in der Jugend die Wahrscheinlichkeit für bestimmter Erkrankungen im Alter verringern.
Und ob Sie schnell Sonnenbrand bekommen oder nicht, hat nicht nur etwas mit Ihrem „Hauttyp“ zu tun, sondern auch mit Ihrer Ernährungsweise. Je kohlenhydrat- und saatöllastiger, desto eher bekommen Sie einen tüchtigen Sonnenbrand. Das hat etwas mit bestimmten Prozessen in der Haut zu tun, die dadurch begünstigt werden. Aber davon erzähle ich dann einmal im Detail.
Also, raus an die Sonne!
Bildnachweis: Screenshot des im Text verlinkten Artikels.
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