10.07.2020
„Waldbaden“ ist ein Konzept aus Japan. Dort nennt man es „Shinrin-yoku“. Shinrin-yoku bedeutet, dass man für mehrere Stunden oder gar mehrere Tage in den Wald geht.
Eine Reihe von Studien hat gezeigt, dass das Waldbaden einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit hat.
Gemessen wurden dabei bestimmte biologische und psychologische Marker. So verringert sich beim Waldbaden etwa die Menge des Stresshormons Cortisol (gemessen im Speicher). Das parasympathische Nervensystem wird aktiviert (hier nachzulesen). In der Folge senkt sich der Blutdruck und die Pulsfrequenz (eine Übersicht über die Studien finden Sie hier).
In einer anderen Studie wurde gezeigt, dass sich die Immunfunktion beim Waldbaden verbessert.
Nach 3 Tagen und 2 Nächten in japanischen Wäldern nahm die Zahl der Killerzellen sowie der Anti-Tumorproteine zu. Es ist kein Zufall, dass das Wandern in grüner Natur auch in der Krebstherapie eingesetzt wird (so zu lesen in diesem Buch).
Warum ist das so?
Darüber kann man natürlich nur spekulieren. Ich würde behaupten, es liegt schlicht daran, dass wir über einen Zeitraum von einigen Millionen Jahren uns eben in diesem Umfeld entwickelt haben. Unser Körper reagiert auf diese Signale noch heute. In diesem Umfeld haben wir natürlich auch deutlich weniger Stress. Ich hatte das in einem anderen Beitrag schon einmal geschrieben: Während in diesem Umfeld das Verhältnis von Ruhe zu Stress vielleicht bei 80:20 ist es heute eher umgekehrt. Mit der entsprechenden Ruhe und den entsprechenden Stimuli reagiert unserer Physiologie sofort. Wir kommen runter.
Als Bonustipp kann man hinzufügen, dass man sich am besten noch barfuß fortbewegt, um „geerdet“ zu sein. Die Erdung verringert messbar die Oberflächenspannung in der Haut. Durch Asphalt und Gummisohlen sind wir seltener geerdet – das ist durchaus im physikalischen Sinne gemeint. Wenn es Leuten guttut, einen Baum zu umarmen, kommt der Effekt ebenso von der Erdung des Baumes und dem Ableiten der Oberflächenspannung der Haut.
Kürzlich las ich irgendwo, dass es Leute gibt, die, um einen Jetlag zu vermeiden, sich am Zielort barfuß auf eine Wiese begeben. Das wäre doch einmal einen Versuch wert.
In diesem Sinne: Raus in den Wald und möglichst lange.
Sayounara
Bildnachweis: library_mistress, „Waldbaden-Ausbildung„, flickr.com – CC BY-SA 2.0
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