25.07.2019
Als Apple 2007 mit dem erst iPhone herauskam, gab es zwei Lager: Die einen waren sofort begeistert und die anderen machten sich über das Gerät lustig und fanden, dass das alles unnötiger Quatsch sei.
Henry Ford hat einmal gesagt „Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt ’schnellere Pferde'“. Ähnlich verhielt es sich mit dem iPhone. Hätte Sie 2005 jemand gefragt, was Sie wollen, hätten Sie bestimmt nicht gesagt „ein iPhone“. Die Aufgabe von Unternehmern besteht darin, sich Möglichkeiten zu überlegen, wie bestimmte Grundbedürfnisse noch besser befriedigt werden können. Henry Ford erfüllte das Grundbedürfnis von Mobilität mit dem Bau von Autos – die bald darauf die Kutschen ablösten. Apple stillte das Bedürfnis nach besserer Kommunikation mit dem iPhone.
Seitdem gibt es natürlich viele Nachahmer- und Konkurrenzprodukte. Smartphones im Allgemeinen sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Natürlich hat jede Technologie ihren Preis (abgesehen von dem Geld, das Sie für das Gerät zahlen).
Ich meine damit gar nicht die Auswirkungen der elektromagnetischen Strahlung, der wir permanent ausgesetzt sind. Inwiefern das tatsächlich Auswirkungen hat – darüber sind sich die Experten uneinig. Die Tatsache jedoch, dass neben Atomkraft und Gentechnik der Mobilfunk nicht versicherbar ist, schlicht, weil keiner das Risiko der Technologie abschätzen kann, sollte uns zu denken geben.
Aber darum geht es in diesem Beitrag nicht, sondern es geht um die Auswirkungen auf unsere Körperstruktur.
Sicherlich haben Sie das bei sich und anderen schon längst beobachtet, dass man auf das Smartphone schaut und dabei den Kopf nach vorne neigt. Das wird auch über längere Zeiträume so gemacht, etwa, wenn wir in sozialen Netzwerken herumhängen, ein Spiel spielen, oder – so wie ich täglich – spanische Vokabeln lernen.
Unser Kopf wiegt etwas um die 6 – 7 Kilogramm. Wenn Sie nun den Kopf nach vorne neigen, dann nimmt der Zug auf den Nacken und den daran hängenden Strukturen der Wirbelsäule stark zu.
Pro 15 Grad sind das zwischen 4 und 6 Kilogramm.
Die folgenden Daten stammen aus einer Arbeit mit dem Titel „Assessment of stresses in the cervical spine caused by posture and position of the head“ von Kenneth Hansraj.
Die Daten wurden mit einem Model einer Wirbelsäule ermittelt. Sie sind im Original in „lb“, also Pfund, angegeben – ich habe sie grob in Kilogramm umgerechnet.
- 15 Grad : 12 kg
- 30 Grad : 18 kg
- 45 Grad : 22 kg
- 60 Grad : 27 kg
Dass sich das mittelfristig auf unseren Nacken und die Wirbelsäule bzw. deren weichteiligen Strukturen auswirken muss, kann man sich leicht überlegen.
Doch was kann man hier tun?
Im Stehen ist die Lösung relativ einfach. Wenn Sie Ihr Smartphone halten, dann senken Sie nicht den Kopf, um auf den Bildschirm zu schauen. Sie nutzen stattdessen Ihr Hüftgelenk, um im Becken leicht nach hinten zu gehen, sodass sich der komplette Oberkörper nach vorne neigt. Auf diese Art und Weise müssen Sie nicht den Kopf neigen und bewegen sich innerhalb der natürlichen Zick-Zack-Linie. Das ist zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftig und ist nicht von heute auf morgen umzusetzen – ich übe selber noch 😉
Eine andere Möglichkeit, die auch im Sitzen gut funktioniert, ist natürlich, das Smartphone höher zu halten, sodass man den Kopf nicht neigen muss. Das geht allerdings nicht für längere Zeit.
Ganz nebenbei habe ich auch schon mitbekommen, dass manche im Bizeps dauerhafte „Schmerzen“ haben, denn auch die wenigen hundert Gramm wollen ja gehalten werden. Bei dauerhaft geneigtem Arm mit einem kleinen Gewicht kann das auch zu Problemen führen.
Bildnachweis: Esther Vargas, „Smartphones„, flickr.com, Creative Commons BY-SA 2.0
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