Und was ist mit Leinöl?

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05.10.2018

In der letzten Woche hatte ich über die 2 wesentlichen Schädlinge für Ihr kollagenes Fasziennetz geschrieben: Zucker und Pflanzenöle. 

Daraufhin habe ich mehrere E-Mails bekommen, mit der Frage, wie es sich mit Leinöl verhält. Deshalb dachte ich mir, dass ich die Antwort in einem eigenen Post verarbeite. 

Leinöl wird vor allem angepriesen als eine reichhaltige Quelle von Omega-3-Fettsäuren. 

Was bedeutet das überhaupt? 

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind solche, die mehr als eine doppelte Kohlenstoffbindung aufweisen (C=C). Auf einer Seite haben wir -COOH, das definiert man als Anfang der Verbindung (das ist das „Alpha“ – in Anlehnung an die berühmten Worte des Jesus Christus in der Bibel: „Ich bin das Alpha und das Omega“, also der Anfang und das Ende). Auf der anderen Seite haben wir das definierte Ende (also das Omega): dort finden wir Methyl mit der chemischen Formel -CH3. Omega-3-Fettsäuren heißen nun so, weil sich die doppelte Kohlenstoffbindung an der n-3 Position befindet, soll heißen an dritter „C“-Stelle, gezählt vom Ende (also vom „Omega“) her. Für Omega 6 gilt entsprechend die n-6 Position. 

Es gibt 3 Arten von Omega-3-Fettsäuren:

  1. ALA = α-Linolsäure (englisch alpha linolenic acid, deshalb ALA).
  2. EPA = Eicosapentaensäure
  3. DHA = Docosahexaensäure

Leinöl wird deshalb als gesundheitsfördernd propagiert, weil es reich an EPA und DHA ist und etwas ALA enthält. In einem systematischen Review von mehreren Interventionsstudien (HIER), bei denen u.a. Leinöl und Walnussöl verabreicht wurden, stellte sich heraus, dass die entsprechenden EPA und DHA in den Pflanzenölen nicht bioverfügbar sind. Heißt: Der Körper nimmt es nicht auf. Daraus folgt unweigerlich, dass Leinöl keine gute Quelle von Omega-3 ist. 

Und eine weitere Schlussfolgerung – ich kann es gar nicht oft genug sagen – lässt sich daraus ziehen: Wie viel von irgendwas irgendwo drin ist, ist irrelevant! Entscheidend ist allein die Bioverfügbarkeit. Ich weiß manchmal nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn ich Dinge lese wie „Spinat hat ganz viel Eisen“. Von mir aus. Aber wenn es nicht im Organismus ankommt, ist das uninteressant. Ich kann auch eine Eisenstange schlucken – die enthält sehr viel Eisen. Aber außer Schmerzen und einer Eisenstange kommt da beim nächsten Stuhlgang nichts bei heraus. Und schon gar kein erhöhter Eisenspiegel im Blutplasma. 

Die gute Nachricht: Leinöl enthält weniger Linolsäure, also entzündungsförderndes Omega-6. Somit fällt Leinöl für mich in die Kategorie „das bessere der schlechten Öle“ – bestenfalls. Ich sehe allerdings keinen Grund, warum Leinöl – oder gar Leinsamen – ein Bestandteil menschlicher Nahrung sein sollte. 

Noch ein Nachtrag zum letzten Post:

Industriell hergestellte Nahrungsmittel enthalten grundsätzlich eine große Menge an Zucker und Pflanzenöle. Sind also grundlegend entzündungsfördernd und schädigen das Gewebe. Im Idealfall gilt es, die Anzahl industrieller Nahrungsmittel auf 0 (in Worten: Null) zu reduzieren, oder wenigstens nahe 0.

Grundregel: Im Supermarkt gibt es nur noch den Gemüse-, Obst-, Fleisch- und Käsestand. Also „echte“ LEBENsmittel, keine künstlichen NAHRUNGsmittel.

Allein das kann schon einen riesigen Unterschied machen.

Bildnachweis: Maja Dumat, „Leinsaat Mühle Straupitz“ via flickr.com, Creative Commons BY 2.0

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