Nie wieder erkältet?

Ein Protokoll

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01.06.2018

Wäre es nicht wunderbar, gäbe es eine 100 % zuverlässige Methode, die es uns ermöglichte jeder lästigen Erkältung im Winter aus dem Wege zu gehen?

Vor einigen Jahren stolperte ich über ein Buch eines Journalisten namens Wayne Varden Smith mit dem Titel „No.More.Colds.„. Darin ging es, um die Fähigkeit von erhöhten Dosen Vitamin C Erkältungen zu verhindern oder zu stoppen. Ich selbst hatte auch schon mit Vitamin C experimentiert und deshalb interessierte mich das Buch.

Smith erklärt zunächst wie Viren funktionieren und wie Vitamin C bei der Abwehr funktioniert. Die Details interessieren hier nicht weiter, wichtiger ist zunächst, dass Smith in Eigenexperimenten 2 Protokolle entwickelt hat, mit denen er nach eigenen Aussagen seit 15 Jahren erkältungsfrei ist. Finden Sie bestimmt auch spannend, oder?

Protokoll 1
Sobald man die leisesten Symptome bemerkt (leichtes Halskatzen) oder jemand in der Umgebung niest oder hustet, macht man folgendes: An 4 aufeinanderfolgenen Tagen nimmt man pro Tag 500 mg Vitamin C zu sich, und zwar gleichmäßig verteilt über den Tag. Das bedeutet 100 mg Vitamin C alle 4 Wachstunden. Wenn Sie also um 6 Uhr aufstehen, nehmen Sie 100 mg um 6, 100 mg um 10, 100 mg um 14, 100 mg um 18 und 100 mg um 22 Uhr.

Wichtig ist, das 4 Tage durchzuziehen.

Protokoll 2

Dieses Protokoll wenden Sie an, wenn Sie bereits erste größere Symptome haben. Also die Phase für Protokoll 1 verschlafen haben. Zunächst nimmt man eine Initialdosis von 200 mg und anschließend an 4 aufeinanderfolgenden Tagen jede halbe Wachstunde (also in 30-Minuten Intervallen) je 100 mg. Zusätzlich in der Nacht 2-3 mal weitere 100 mg.

Als Grundversorgung nimmt Smith davon unabhängig grundsätzlich 200 mg Vitamin C zu sich.

Soweit die Protokolle von Smith, die gewiss gut funktionieren, die aber einige praktische Probleme mit sich bringen.

Wenn Sie bspw. viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren vergeht kein Tag – praktisch keine Stunde – in der nicht irgendjemand in Ihrer Nähe niest oder hustet. Unabhängig von der Jahreszeit. Sie müssten eigentlich dauerhaft auf Protokoll 1 sein. Zudem stresst es, da Sie permanent anfangen nach Niesern zu lauschen.

Protokoll 2 erfordert, dass Sie nachts alle 2-3 Stunden wach werden, um Vitamin C einzunehmen. Smith empfiehlt den Kauf von Kaubonbons, die 100 mg Vitamin C (und nur das!) enthalten. So lässt sich die Dosis bequem einnehmen. Das Dumme ist nur, dass es praktisch keine Bonbons gibt, die keinen Zucker enthalten. Für mich jedenfalls ist das ein Showstopper.

Meine eigenen Erfahrungen

Ich habe das Protokoll von Smith ausprobiert und stieß auf die erwähnten praktischen Probleme. Deshalb mache ich das so, dass ich über den Tag verteilt, 3-4 mal, 200-300 mg Vitamin C-Pulver in Wasser auflöse und trinke.

Sollte ich doch einen Infekt bekommen, nehme ich 3-4 mal täglich einen ganzen Teelöffel voll, bis die Symptome verschwunden sind.

Das Ergebnis meiner eigenen Experimente:

  • entweder bekomme ich keine Erkältung (ist mir aber erst 1 Winter lang gelungen) oder
  • die Häufigkeit reduziert sich dramatisch oder
  • die Dauer der Erkältung reduziert sich auf 3 Tage

Immer aber sind die Symptome auf ein Minimum reduziert. Meine Reihenfolge bei Erkältungen war immer: Hals, Nase, Brust mit Husten. Oft kommt es gar nicht mir bis zum Husten und wenn, dann nur ganz leicht. Die Zahl der übrigen Mittelchen, die man sonst verwendet, geht jetzt gegen 0.

Vitamin C lässt sich praktisch nicht überdosieren. Die Gruppe und den 2-fachen Nobelpreisträger Linus Pauling experimentierte mit 20g(!) Vitamin C täglich. Die schlimmste Nebenwirkung bei einer Überdosierung ist Durchfall. Das hört aber auf, sobald man das Vitamin C wieder absetzt.

Grundsätzlich funktioniert das auch mit dem billigen Pulver – Ascorbinsäure – aus der Drogerie. Das ist allerdings ziemlich sauer und langfristig kann das – gerade wenn Sie da empfindlich sind – auf den Magen gehen.

Eine verträgliche Alternative dazu ist die Einnahme von Ascorbat. Das ist Ascorbinsäure, an ein Mineral gebunden und damit gepuffert. Ascorbat ist nicht mehr sauer und absolut magenverträglich (die Linus Pauling Truppe verwendete Ascorbat). Ich verwende deshalb immer Natriumascorbat. Es geht aber bspw. auch Calciumascorbat (das ist dann etwas bitter). Der Nachteil ist, dass Ascorbat deutlich teurer als die billige Ascorbinsäure ist.

Bildnachweis: Samuel Benoit, „Allergies at cousins wedding“ – Creative Commony BY-NC-SA 2.0

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