Giftiges Gemüse - 3

Wie Gemüse die Schilddrüse zerstört

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16.10.2020

In meinen Anamnesebögen, die ich meinen Klienten zu Beginn unserer Zusammenarbeit ausfüllen lasse, wird recht häufig das Medikament L-Thyroxin genannt. Das ist ein Medikament, das man entweder nach einer Schilddrüsen-OP oder bei einer Überfunktion der Schilddrüse bekommt.

Wenn ich mir die auffällige Häufung in den Bögen anschaue und statistisch auf die Gesamtbevölkerung rückschließe, dann dürfte ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung mit einer Schilddrüsen-Fehlfunktion herumlaufen.

Nun ist natürlich die Frage, woher so etwas kommt. Eine mögliche Erklärung ist – Sie ahnen es bereits – giftiges Gemüse.

Bestimmte Gemüsesorten enthalten sog. Goitrogene. Das sind Substanzen, die die Funktion der Schilddrüse stören können.

GoitrogeneE goitrogens, allgem. Bezeichnung für Kropf erzeugende Stoffe, also für Stoffe, die eine Vergrößerung der Schilddrüse bewirken. G. werden zu den Giftstoffen bzw. antinutritiven Substanzen in pflanzlichen Nahrungsmitteln gezählt.“ (Lexikon der Ernährung).

Schilddrüsenfunktionsstörungen treten besonders häufig bei Frauen auf, und einige Forscher glauben, dass hohe Mengen an goitrogenhaltigen Nahrungsmitteln eine Rolle spielen können. Lebensmittel wie etwa Soja und Kreuzblütlergemüse sind reich an Goitrogenen.

Die Schilddrüse produziert drei für den Metabolismus wichtige Hormone: 

  • Thryoxin (T4),
  • Triiodthyronin (T3) und
  • Calcitronin.

Unter „Metabolismus“ verstehen wir sämtliche chemischen Reaktionen im Körper. Daher beeinflusst die Schilddrüse alles vom Gehirn über das Herz-Kreislauf-System bis hin zur Gallenblasen- und Leberfunktion.

Für die Hormonproduktion wird Jod benötigt. Goitrogene behindern die Aufnahme von Jod in der Schilddrüse und grätschen somit in die für den Körper wichtige Hormonproduktion rein.

Insgesamt verursachen Goitrogene Schäden durch drei Mechanismen:

  • Wie zuvor erwähnt, können Goitrogene das Eindringen von Jod in die Schilddrüse verhindern.
     
  • Sie interferieren mit dem Enzym Thyroid Peroxidase (TPO)- TPO ist wie das Fließband, das die Schilddrüsenhormone aufbaut. Ist es geschädigt, ist die Schilddrüsenhormonproduktion gestört.
     
  • Reduzierung von TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon): TSH signalisiert der Schilddrüse, T3 und T4 zu produzieren. 

Es gibt drei wesentliche Formen von Goitrogenen;

  • Goitrin (enthalten bspw. in Grün- und Rosenkohl – behindert die Aufnahme von Jod).
  • Thiocyanate (enthalten in allen Kreuzblütlern wie Brokkoli oder Blumenkohl – verhindern die Aufnahme von Jod).
  • Flavonoide (reichlich enthalten bspw. in Soja oder Hirse – behindern die TPO-Aktivität).

Lustig finde ich dabei die Flavonoide. Denn zum einen werden die Ihnen als Krebskiller verkauft (na ja, zumindest in-vitro ist das vielleicht so). Auf der anderen Seite zerschießen Sie Ihnen die Schilddrüse (und zwar in-vivo).

Die folgenden Gemüse (und Obstsorten) sind goitrogen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Bambussprossen
  • Pak Choi
  • Gemüse der Gattung Brassica
  • Broccoli
  • Rosenkohl
  • Weiß- und Rotkohl
  • Rapsöl
  • Blumenkohl
  • Meerrettich
  • Grünkohl
  • Kohlrabi
  • Hirse
  • Senfgrün
  • Pfirsiche
  • Erdnüsse
  • Birnen
  • Pinienkerne
  • Radieschen
  • Raps
  • Soja
  • Spinat
  • Erdbeeren
  • Süßkartoffel
  • Rüben

Mein ganz besonderer Liebling dabei ist das Soja – das enthält nämlich Isoflavonoide und Sie sollten das Zeug meiden wie der Teufel das Weihwasser.

Was bedeutet das für Sie?

Wenn Sie bereits Schilddrüsenprobleme haben, zeigt die Forschung, dass Sie vielleicht Goitrogene besser vermeiden sollten.

Wenn Sie gesund sind, ist es wahrscheinlich in Ordnung, kleinere Mengen von Kreuzblütler-Gemüse zu essen. Regelmäßig und / oder in hohen Dosen (etwa in Form von konzentrierten Grünkohl / Beeren Smoothies) sollten Sie das Zeug aber nicht nehmen.

Bildnachweis: FotoFloridian, „Real tomatoes, flickr.com – CC BY-NC 2.0

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